Tamara Rohloff und Kristin Kirchhoff über ihr neues Format mediative Teamentwicklung für junge Unternehmen.

Was hat es mit mediativer Teamentwicklung auf sich?

Kristin Kirchhoff: Mediative Teamentwicklung verbindet die klassische Teamentwicklung mit den Vorteilen einer Mediation und dem Aufbau einer nachhaltigen wertschätzenden Kommunikationskultur. Junge Unternehmen sind phasenweise starkem Wachstum ausgesetzt und müssen in kurzer Zeit schnell Mitarbeiter einstellen und Personalentscheidungen treffen. Es gründen sich neue Abteilungen, Aufgaben- und Rollenverteilungen verändern sich und es kommt zu Spannungen und Konflikten im Team. Wenn Menschen zu einem Team zusammenwachsen sollen, braucht dies Aufmerksamkeit für Mediation und Teamentwicklungsprozesse.

Wie seid ihr darauf gekommen?

Tamara Rohloff: Mein Herz schlägt für junge Unternehmen, weil ich häufig auf sehr kompetente, innovative und vor allem offene Menschen treffe, die außergewöhnliche Ideen ins Leben tragen wollen.

Ich sehe hier eine große Chance unterstützend wirken zu können, denn der Fokus junger Unternehmen liegt verständlicherweise auf dem Produkt oder der angebotenen Dienstleistung. Ein „Painpoint„ dieser Unternehmen ist jedoch, sich als Team zu finden und eine entsprechende Teamkultur zu etablieren. Kommunikation ist die Basis für gelingende Zusammenarbeit. Das wir im beruflichen Alltag einer Vielzahl von Problemen begegnen, steht außer Frage, nur wie wir darauf als Einzelner und als Team reagieren, ist ausschlaggebend.

An dieser Stelle zu unterstützen ist sinnbringend und oftmals erfolgreich. Junge Unternehmen haben außerdem zunehmend ein großes Interesse daran, Erfolg UND Erfüllung zu er-leben. Das heißt, sie legen Wert auf eine menschliche Unternehmenskultur. Das ist in meinen Augen die einzige Möglichkeit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen.

Kristin Kirchhoff: Für mich ist eine mediative Haltung die wohl innovativste und revolutionärste Sozialtechnik unserer Zeit. In der Mediation gehen wir davon aus, dass Menschen die Fähigkeit besitzen ihr Leben zu gestalten, wenn sie bereit sind, für ihre Bedürfnisse, Wünsche und Ziele sowie die daraus resultierenden Konsequenzen Verantwortung zu übernehmen und mit ihren Mitmenschen in bedürfnisorientierte Verhandlung zu treten. Als Mediatorin begleite ich andere Menschen auf ihrem Weg der Konfliktbearbeitung und bei der Suche nach Lösungswegen.

Nach zahlreichen Mediationen in Teams und Gruppen im Wirtschafts- und Arbeitskontext, entstand in mir die Idee der mediativen Teamentwicklung, einem Instrument, welches über die Klärung und Lösung von Konflikten hinausgeht. Mediative Teamentwicklung unterstützt junge Unternehmen dabei, eine nachhaltige Kommunikationskultur zu erschaffen, die dem Arbeitsalltag standhält und aufkommenden Schwierigkeiten kreativ begegnet.

Was fasziniert euch an jungen Unternehmen?

Kristin Kirchhoff: Junge Unternehmen sind ein stückweit aus den Kinderschuhen heraus gewachsen, versuchen sich zu stabilisieren und sind nach wie vor von der Leidenschaft gepackt. Das imponiert mir. Die Arbeit mit Teams, die noch mitten im Entwicklungsprozess stehen, macht mir Spaß, weil sie Dinge hinterfragen und offen sind für neue Erfahrungen und Strategien. Häufig sind es Menschen die am Anfang ihres Berufslebens stehen. Hochmotiviert und bereit ihre Ressourcen in das Unternehmen zu geben.

Tamara Rohloff: Wie schon oben erwähnt. Wenn man über alles reden kann, können auch Lösungen gefunden werden. Wenn wir eine Haltung einnehmen können im Sinne von, jeder gibt gerade sein Bestes, auch wenn wir das individuell gerade anders erleben, ist die Basis für einen vertrauensvollen Umgang gelegt.

Wertschätzende und konstruktive Kommunikation ist die Grundlage für alle beruflichen Herausforderungen, denn Probleme werden nun mal in Gesprächen, Sitzungen und Meetings erörtert, diskutiert und gegebenenfalls gelöst. Besonders junge Unternehmer und Mitarbeiter haben verständlicherweise den Fokus erstmal nicht auf diesen sog. Softskills. Je früher man diese aber berücksichtigt und sich dessen bewusst wird, je grösser ist die Chance, als junges Unternehmen erfolgreich zu sein. Wie schön P. Mulford sagt: „Die Stimmung in einem Unternehmen ist wichtiger als alles Kapital und Wissen.“

Warum seid ihr das optimale Team?

Tamara Rohloff: Weil sich unsere Kompetenzen wunderbarRohloff Kirchhoff meditaive Teamentwicklung ergänzen. Mein Fokus liegt auf Kommunikation und Beziehungsgestaltung, während Kristin sich auf Konflikte fokussiert. Beides sind die Seiten einer Medaille, nur unterschiedlich in der Gewichtung. Wir sind also Coach, Mediator, Kommunikationstrainer, Prozessbegleiter und Betriebswirt – allerdings auf zwei Personen verteilt.